The Sisters Brothers

Mittwoch, 11. Dezember, 18.00 und 20.30 Uhr

Frankreich/USA/Spanien/Rumänien/Belgien 2018; Regie: Jacques Audiard; Darsteller: John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, Riz Ahmed; FSK: ab 12; 121 Minuten

Oregon, 1851: Sie sind berühmt-berüchtigt, die Sisters Brothers. Eli, der Ältere, und Charlie, der Jüngere, der eine ruhig und überlegt, der andere ein kampflustiger Trinker. Skrupellose Auftragskiller im Dienst eines ominösen Commodore. Leichen pflastern ihren Weg. An ihren Händen klebt Blut, nicht nur von Kriminellen, auch von Unschuldigen. Für ein großes Sümmchen sollen sie einen gewissen Hermann Warm töten, der eine Wunderformel zum einfachen Goldwaschen erfunden hat: Eine Flüssigkeit macht die Goldnuggets im Wasser sichtbar – ein Wissen, das dem Commodore ein Vermögen einbringen kann. Dem Genie ebenfalls auf den Fersen ist ihr Kontaktmann Jim Morris. Während die Brüder von den Bergen Oregons bis nach Kalifornien reiten und eine mörderische Spur hinter sich lassen, ist Morris ihnen einige Tage voraus und trifft in einem Trek den gesuchten Chemiker. Statt ihn an die Sisters Brothers auszuliefern, verfolgt er ganz eigene Ziele. Als die vier Männer aufeinanderstoßen, geht es erst einmal um Leben oder Tod. Aber das Gold lockt…

Mit außergewöhnlichen Schauspielern und in betörenden Bildern vor atemberaubender Landschaft erzählt Jacques Audiard von den Zwängen zur Gewalt in einer Männergesellschaft, von der Sehnsucht nach bürgerlichem Leben, von der Utopie einer gerechteren Welt, von Menschen als Spielball des Schicksals. Dabei nimmt er den Gründungsmythos Amerikas unter die Lupe und widersetzt sich allen Genrekonventionen.
Ein großer Western, dunkel und melancholisch, witzig und ironisch und am Ende mit einem Fünkchen Hoffnung auf Humanität. Jacques Audiard wurde in Venedig mit dem Silbernen Löwen für die beste Regie ausgezeichnet.

Can You Ever Forgive Me?

Mittwoch, 4. Dezember, 18.00 und 20.30 Uhr

USA 2018; Regie: Marielle Helle; Darsteller*innen: Melissa McCathy; Richard E. Grant, Jane Curtin, Dolly Wells, Ben Falone; Prädikat: besonders wertvoll; FSK: ab 0; 107 Minuten

Lee Israel ist eine angesehene Biografin. Doch nach ein paar missglückten Arbeitsentscheidungen steht sie vor dem finanziellen Bankrott. Sie ist mit ihrer Miete im Rückstand, hat nichts zu essen im Kühlschrank und kann sich die lebensnotwendige Tierarztbehandlung für ihre Katze nicht mehr leisten. Als sie erfährt, wie viel Geld einige Menschen bereit sind, für Briefe prominenter Persönlichkeiten zu bezahlen, schmiedet sie einen Plan: Lee fälscht ein Schriftstück der Schauspielerin Fanny Brice und bietet es einem Antiquitätengeschäft an, welches die Fälschung dankend abkauft und sie damit vor dem finanziellen Ruin bewahrt. Von jetzt an kann die Biografin nichts mehr stoppen und sie verkauft weitere gefälschte Schriften als Sensation. Nachdem ihr bester Freund Jack Hock in das lukrative Geschäft einsteigt, wird Lee eines Tages aber unvorsichtig und greift zu drastischen Mitteln…

The Mule

Mittwoch, 27. November, 18.00 und 20.30 Uhr

USA 2018; Regie: Clint Eastwood; Darsteller*innen: Clint Eastwood, Bradley Cooper, Laurence Fishburne, Dianne Wiest, Allison Eastwood; FSK: ab 12; 116 Minuten

Earl Stone ist ein Veteran des Zweiten Weltkriegs und nach seiner militärischen Karriere zu einem anerkannten Gartenbauexperten aufgestiegen. Doch er ist hoch verschuldet, was den über 80 Jahren alten Earl dazu verleitet, für ein mexikanisches Kartell Kokain über die Grenze zu schmuggeln. Weil er als betagter Mann für die Grenzpolizisten ein harmloser alter Mann zu sein scheint, leistet Earl als Schmuggler sehr gute Arbeit, sogar so gut, dass seine zu transportierende Fracht immer wertvoller wird. Das Kartell beauftragt sogar einen Aufpasser, der nun ein Auge auf Earl haben soll. Obwohl die Geschäfte zwischen Earl und dem Kartell so gut laufen, gerät er eines Tages auf den Radar des erbarmungslosen DEA-Agenten Colin Bates. Die Geldsorgen gehören für Earl fortan der Vergangenheit an, doch die Fehler, die er einst in seiner Vergangenheit begann, verfolgen ihn bis heute. Für Earl ist es an der Zeit Wiedergutmachung zu leisten, wenn er nicht vorher vom Kartell oder den Gesetzeshütern erwischt wird…
The Mule wurde inspiriert von der Geschichte des 90-jährigen Drogenkuriers Leo Sharp, der für das mexikanische Sinaloa-Kartell Drogen über die Grenze schmuggelte.

Ramen Shop

Mittwoch, 20. November, 18.00 und 20.30 Uhr

Japan/Frankreich/Singapur 2018; Regie: Eric Khoo; Darsteller*innen: Takumi Saitoh, Seiko Matsuda, Mark Lee, Jeanette Aw, Tsuyoshi Ihara, Tetsuya Bessho; FSK: 0; 90 Minuten; OmU

Der junge Masato beherrscht ein wunderbares Handwerk: er ist Koch in einer traditionellen japanischen Suppenküche. Die Ramen-Nudel-Suppe ist seine Spezialität. Der plötzliche Tod des Vaters versetzt Masato in seine Kindheit zurück. In einem Koffer voller Erinnerungen findet Masato nun Spuren der Liebesgeschichte seiner Eltern. Er beschließt, sich auf den Weg nach Singapur zu machen, ins Heimatland seiner Mutter, die starb als Masato zehn Jahre alt war. Für den jungen Koch beginnt eine kulinarische Reise in die Vergangenheit, denn die Geschichte seiner Familie ist eine Geschichte voller Sinnlichkeit und von großer Liebe. Masato probiert sich durch die kulinarischen Traditionen Singapurs, Japans und Chinas und lernt nicht nur die Kunst des Kochens ganz neu kennen, sondern auch die Kunst des Zusammenseins.

Von Familiengeheimnissen und zauberischen Rezepten – Ramen Shop ist einfühlsames und sinnliches Kino aus Fernost. Der Film von Eric Khoo erzählt von der Suche eines jungen Menschen nach einem Platz in der Welt und nimmt uns mit auf eine köstliche Bildungsreise in die Küchen und Seelen Japans.

Eine moralische Entscheidung

Mittwoch, 13. November, 18.00 und 20.30 Uhr

Iran 2017; Regie: Vahid Jalilvand; Darsteller*innen: Navid Mohammadzadeh, Amir Agha’ee, Hediyeh Tehrani, Zakiyeh Behbahani; FSK ab 12; 104 Minuten

Als Kaveh Nariman bei einem nächtlichen Verkehrsunfall in Teheran ein Motorrad mit einer vierköpfigen Familie rammt, wird dabei der achtjährige Amir leicht am Kopf verletzt. Nariman, der als Gerichtsmediziner arbeitet, möchte sichergehen, dass es dem Jungen gut geht. Er drängt Amirs Vater Moosa, seinen verletzten Sohn direkt ins Krankenhaus zu bringen, bietet ihm sogar Geld als Entschädigung für alle Unkosten an, das dieser widerstrebend annimmt. Am nächsten Tag wird der Junge in Narimans Klinik zur Autopsie eingeliefert, er ist tot.

Dr. Nariman glaubt, dafür die Schuld zu tragen. Vorerst spricht er mit niemandem über sein Geheimnis. Seine ihm nahestehende Kollegin Dr. Sayeh Behbahani dagegen diagnostiziert eine Lebensmittelvergiftung als Ursache. Ist also doch Amirs Vater verantwortlich, der seinem Sohn verdorbenes Fleisch zu essen gab? In ihrer wütenden Trauer macht Leila ihrem Mann Moosa schwere Vorwürfe. Während Nariman fieberhaft versucht, die Wahrheit herauszufinden, sinnt Moosa auf Rache an den aus seiner Sicht Verantwortlichen…

Yesterday

Mittwoch, 6. November, 18.00 und 20.30 Uhr

Großbritannien 2019; Regie: Danny Boyle; Darsteller*innen: Lily James, Himesh Patel, Ed Sheeran, Sophia Di Marino; Prädikat: besonders wertvoll; FSK: ab 0; 117 Minuten

Jack Maik ist leidenschaftlicher Sänger und Songwriter. Doch bis auf seine Freunde und seine beste Freundin will niemand seine Musik hören. Als ein weltweiter Stromausfall dafür sorgt, dass Jack in einen Verkehrsunfall verwickelt wird, ändert sich jedoch alles. Denn plötzlich stellt er fest, dass sich keiner außer ihm mehr an die Musik der Beatles erinnern kann. Die größte Band der Musikgeschichte hat es scheinbar nie gegeben. Jack nutzt seine größte Chance: er schreibt alle Lieder und Melodien, an die er sich erinnert, auf – und wird bald als das größte Musikgenie gehandelt, dass je gelebt hat. Was ja theoretisch auch stimmt. In kürzester Zeit wird er zur weltweiten Sensation und zu einem Mega-Popstar, dem die Herzen reihenweise zufliegen und der mit Ed Sheeran auf Tournee geht. Sein neu gewonnener Ruhm stellt die Beziehungen zu seinen Freunden und seiner Familie auf eine harte Probe.

Die Idee, anhand einer solch ausgetüftelten Storyline einer der größten Rockbands der Musikgeschichte Tribut zu zollen, ist kongenial und originell. Unverkrampft unvollkommene Figuren, die das Herz auf dem rechten Fleck haben – und genau deswegen das Herz des Zuschauers im Sturm erobern.

Frau im Mond – Stummfilmkonzert

Mittwoch, 30. Oktober, nur 20.30 Uhr

Stummfilmkonzert mit Günter Buchwald

Deutschland 1928/1929; Regie: Fritz Lang; Darsteller*innen: Gerda Maurus, Willy Fritsch, Klaus Pohl, Gustav von Wangenheim, Gustl Stark-Gstettenbaur; 168 Minuten

Der Mondexperte Professor Manfeldt ist sich sicher: Auf dem Mond gibt es nicht nur Wasser und Sauerstoff, sondern auch jede Menge Gold, das geborgen werden will. Sein größter Traum ist es, eine Mondexpedition zu dessen Schätzen durchzuführen. Gemeinsam entwickelt er mit anderen Enthusiasten ein imposantes Raketenraumschiff für die erste Fahrt zum Mond. Sechs Menschen treten den Flug in der Rakete zum Mond an: Professor Manfeldt, Raketenbauer Helius, Chefingenieur Windegger mit seiner Verlobten, der Astronomiestudentin Friede, in die auch Helius heimlich verliebt ist. Dabei sind auch der Agent eines Wirtschaftssyndikats, das das Mondgold kontrollieren will und ein kleiner Junge, der sich als blinder Passagier an Bord geschmuggelt hat. Auf dem Mond kommt es zum Kampf um das Gold. Als der Sauerstoffbehälter beschädigt wird, muss einer auf dem Mond zurückbleiben, damit die anderen sicher zur Erde zurückkehren können.
Noch immer verblüfft Langs utopisch-fantastischer Film durch seinen Ideenreichtum, durch die wissenschaftlich fundierte Darstellung der Mondlandschaft und der technischen Details von Start, Flug und Landung der Weltraumrakete. Das liegt nicht zuletzt an der engen Zusammenarbeit der Filmemacher mit dem Pionier der Raketenforschung Professor Hermann Oberth. Am Drehort in den Filmstudios in Potsdam-Babelsberg wurden Unmengen von Sand für die Darstellung einer möglichst realistischen Mondlandschaft aufgeschüttet und die imposante Mondrakete gebaut.

Zur Aufführung in Sinsheim spielt die Silent Movie Music Company aus Freiburg unter der Leitung von Günter Buchwald.

The Dead Don‘t Die

Mittwoch, 23. Oktober, 18.00 und 20.30 Uhr

USA 2019; Regie: Jim Jarmusch; Darsteller*innen: Bill Murray, Adam Driver, Tilda Swinton, Chloë Sevigny, Danny Glover, Caleb Landry Jones, Rosie Perez, Eszter Balint, Iggy Pop, RZA; Prädikat: besonders wertvoll; FSK: ab 16; 103 Minuten

Independent-Regisseur Jim Jarmusch lässt die Toten auferstehen in seiner neuen Horrorkomödie The Dead Don’t Die. Für seinen satirischen Ausflug ins Zombiegenre konnte Jim Jarmusch eine herausragende Besetzung verpflichten: Bill Murray, Adam Driver, Steve Buscemi, Tilda Swinton, Chloë Sevigny, Caleb Landry Jones, Rosie Perez, Selena Gomez, Tom Waits, Iggy Pop und RZA.

Eine Verschiebung der Erdachse löst eine Abfolge seltsamer Geschehnisse in der beschaulichen Kleinstadt Centerville aus. Während Sheriff Cliff Robertson noch rätselt, ist sich sein Kollege Ronald Peterson sicher: Es muss sich um eine Epidemie von Zombies handeln. Diese haben es allerdings nicht nur auf die Bürger von Centerville abgesehen, sondern auch auf Dinge, mit denen sie sich bevorzugt zu Lebzeiten beschäftigt haben. So wandeln sie auf den Straßen – hungrig nach Menschenfleisch, Kaffee und gerne auch einem Gläschen Chardonnay.

Als sich herausstellt, wie man der untoten Ghule habhaft werden kann, macht das Polizistenduo – bewaffnet mit Machete und Schrotflinte – nun Jagd auf Zombieköpfe, um die Stadt doch noch vor der Invasion zu retten. Unerwartete Unterstützung bekommen sie von der schrägen schottischen Bestatterin Zelda Winston, die mit überirdischer Präzision ihr Samurai-Schwert schwingen lassen kann.

Free Solo

Mittwoch, 16. Oktober, 18.00 und 20.30 Uhr

USA 2018; Regie: Elizabeth Chai Vasarhelyi; Kamera: Jimmy Chin; Dokumentarfilm; Darsteller*innen: Alex Honnold, Sanni McCandless, Tommy Caldwell; FSK: ab 0; 100 Minuten

Der Extremsportler Alex Honnold bereitet sich im Sommer 2017 auf seinen größten Lebenstraum vor: Er will den fast senkrechten Felsen El Capitan erklimmen und das im Alleingang und ohne Sicherung. Denn Honnold ist nicht nur irgendein Extremsportler, sondern Free-Solo-Kletterer.
Auf seinem Weg begleiten ihn die preisgekrönte Dokumentarfilmerin Elizabeth Vasarhelyi und ihr Kameramann, Profi-Bergsteiger Jimmy Chin. Sie zeigen nicht nur wie sich der Athlet auf sein hohes Ziel vorbereitet, sondern erzählen auch von den Rückschlägen, Verletzungen und Opfern, die der Sportler erbringen muss, um seinen Körper in Form zu bringen. Der Film beschäftigt sich auch mit der Frage, was Honnold antreibt, für seine Leidenschaft sein Leben zu riskieren, und beleuchtet, wie seine Eltern, Freunde und Lebensgefährtin mit dem gefährlichen Lebenstraum umgehen. Schließlich können jeder Fehler und jede kleine falsche Bewegung schon seinen Tod bedeuten.

Free Solo gewann Ende Februar 2019 einen Oscar in der Kategorie Bester Dokumentarfilm.

4 Könige

Mittwoch, 9. Oktober, 18.00 und 20.30 Uhr

Deutschland 2015; Regie: Theresa von Eltz; Darsteller*innen: Jannis Niewöhner, Jella Haase, Paula Beer, Clemens Schick; FSK ab 12; Prädikat: besonders wertvoll; 99 Minuten

Weihnachten – das Fest der Liebe und die Zeit der Harmonie und Geborgenheit. Weil bei ihnen zu Hause die Familienkonflikte kurz vor Weihnachten eskalieren, verbringen vier sehr unterschiedliche Jugendliche dieses Jahr Heiligabend in der Psychiatrie. Zu ihrem Glück steht ihnen der unkonventionelle Arzt Dr. Wolff zur Seite, der in allen vier ihre Stärken sieht und ihnen mehr zutraut als sie sich selbst. Gemeinsam erleben sie ein Weihnachten, das sie nie vergessen werden – voller Trotz und Traurigkeit, aber auch voller Ironie und Überraschungen. Der Film lebt vom lebendigen Spiel seiner jungen Hauptdarsteller*innen. Dazu versammelt die Regisseurin die besten Schauspieler ihrer Generation. Einfühlsam erzählt sie die Geschichte von vier Heranwachsenden, die ihren Platz in der Welt erst noch finden müssen. Charmant und ironisch ist 4 Könige der etwas andere Weihnachtsfilm, der auch im Oktober sehenswert ist.

CINEMA PARADISO zeigt den Film in Zusammenarbeit mit dem Bürgerkreis für psychosoziale Arbeit e. V. in Sinsheim.