Vorstellung entfällt
Mittwoch, 25. März, 18.00 und 20.30 Uhr
Deutschland 2019; Buch und Regie: Nora Fingscheidt; Darsteller*innen: Helena Zengel, Albrecht Schuch, Lisa Hagmeister, Gabriela Maria Schmeide; FSK: ab 12; Prädikat: besonders wertvoll; 120 Minuten
Pflegefamilie, Wohngruppe, Sonderschule. Egal, wo Benni hinkommt, sie fliegt sofort wieder raus. Die wilde neunjährige ist das, was man im Jugendamt einen „Systemsprenger“ nennt. Dabei will Benni nur eines: Geborgenheit, Liebe und wieder bei ihrer Mama wohnen. Doch diese hat Angst vor ihrer unberechenbaren Tochter. Als es keinen Platz mehr für Benni zu geben scheint und keine Lösung mehr in Sicht ist, versucht der Anti-Gewalttrainer Micha das Mädchen aus der Spirale von Wut und Aggression zu befreien.
SYSTEMSPRENGER ist ein außergewöhnliches Spielfilmdebüt, das sich durch große Kraft und Konsequenz auszeichnet. Regisseurin Nora Fingscheidt möchte damit Verständnis wecken für Kinder, die mit überbordender Energie und ungebremster Wut alle Regeln und Grenzen der Erziehungshilfe sprengen. Und selten kommt einem die Aggression eines Kindes so nahe, wie in diesem Film. Gleich zu Beginn erleben wir Benni, wie sie schreit, um sich schlägt und mit Gegenständen schmeißt. Die Erzieher reagieren erstaunlich „cool“ und unbeeindruckt, denn zu diesem Zeitpunkt hat Benni bereits eine auffällige Karriere durch die verschiedenen Institutionen der Erziehungshilfe hinter sich. (FBW)
Dieser Film ist eine Wucht. Benni ist eine Wucht, herausragend dargestellt von der 10jährigen Helena Zengel. Regisseurin Nora Fingscheidt hat für ihr Spielfilmdebüt jahrelang in Einrichtungen der Jugendhilfe recherchiert und ihre Beobachtungen in der Lebenssituation von Benni verdichtet. SYSTEMSPRENGER lief dieses Jahr auf der Berlinale. Er wurde dort mit dem Silbernen Bären / Alfred-Bauer-Preis sowie dem Preis der Leserjury der Berliner Morgenpost ausgezeichnet.