Hive

Di 7.2. (18 und 20 Uhr) / Do 9.2. (17:30) / So 12.2. (13:00)

Hive

Kosovo/Schweiz/Albanien/Nordmazedonien 2021; Regie: Blerta Basholli; Darsteller*innen: Yllka Gashi, Çun Lajçi, Aurita Agushi, Kumrije Hoxha; FSK ab 12; Prädikat besonders wertvoll; 84 Minuten

Fahrijes Ehemann gilt seit Kriegsende als vermisst – wie viele Männer in ihrem Dorf im Kosovo. Zusätzlich zur Ungewissheit hat die Familie auch finanzielle Sorgen. Als die Bienen, die sie züchten, kaum noch Honig geben, beschließt Fahrije, den Führerschein zu machen und mit hausgemachtem Ajvar, einer Paprikapaste, Geld in der Stadt zu verdienen. Doch die traditionelle patriarchalische Dorfgemeinschaft beobachtet ihr Tun misstrauisch und verurteilt offen ihre Bemühungen. Fahrije aber lässt sich nicht einschüchtern, und schon bald wagen es weitere Frauen, ihr bei diesem revolutionären Unternehmen zu helfen.

In ihrem preisgekrönten Debüt-Spielfilm zeigt Regisseurin Blerta Basholli eine mutige Frau, die zur Ernährerin ihrer Familie wird. Sie gründet eine Frauengenossenschaft in ihrem Heimatdorf und motiviert andere Frauen mit ähnlichem Schicksal zu Eigenständigkeit. Der Film erzählt vom Zusammenhalt unter Frauen, vom Aufbruch und von Heilung. Trotz großer Widerstände und patriarchaler Strukturen bringt Fahrije wieder Hoffnung und liebevolle Menschlichkeit zurück in eine Gemeinschaft, die sich durch Krieg und Zerstörung verloren hat.

HIVE ist von der wahren Lebensgeschichte von Fahrije Hoti inspiriert. Ebenso wie im Film hat die Kosovo-Albanerin ihren Mann seit Kriegsende als vermisst gemeldet. Sie ist heute eine erfolgreiche Unternehmerin und engagiert hauptsächlich Frauen und Witwen in ihrem Betrieb, in dem Ajvar und weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse hergestellt werden. Seit sie über Frauenrechte spricht, ist sie im ganzen Land bekannt.

Diesen Film zeigen wir in Kooperation mit dem DGB.

Everything Everywhere all at once

Di 31.1. (18 und 20 Uhr) / Do 2.2. (17:30) / So 5.2. (13:00)

Everything Everywhere all at once

USA 2022; Regie: Daniel Kwan; Darsteller*innen: Michelle Yeoh, Stephanie Hsu, Ke Huy Quan, Jenny Slate, Harry Shum Jr., James Hong, Jamie Lee Curtis; FSK: ab 16; 140 Minuten

Endlich: ein Action-Fantasy-Spektakel, das das Steuerzahlen ernst nimmt. Nicht unbedingt in seinem realistischen Ablauf im 21. Jahrhundert, aber doch darin, was die Pflicht zur Steuerklärung jährlich auslösen kann: tiefste existenzielle Verunsicherung, Depression und die nagende Frage, ob man nicht ein besseres Leben hätte führen können.

Waschsalonbesitzerin Evelyn Wang geht im Chaos ihres Alltags unter: Der bevorstehende Besuch ihres Vaters überfordert sie, die Wünsche der Kunden bringen sie an ihre Grenzen und die anstehende Steuererklärung wächst ihr komplett über den Kopf. Der Gang zum Finanzamt ist unausweichlich, doch während sie mit ihrer Familie bei der Steuerprüferin vorspricht, wird ihr Universum komplett durcheinandergewirbelt. Raum und Zeit lösen sich auf, und die Menschen um sie herum haben, ebenso wie sie selbst, plötzlich weitere Leben in Parallelwelten. Sie entdeckt, dass das Multiversum real ist und sie auf die Fähigkeiten und das Leben anderer Versionen ihrer selbst zugreifen kann. Das ist auch bitter nötig, denn sie wird mit einer großen, wenn nicht der größtmöglichen Mission betraut: Der Rettung der Welt vor dem unbekannten Bösen! Zwischendurch reflektiert Evelyn über ihr Leben, das, so bestätigt man ihr an einer Stelle, das schlechteste aller ihrer Leben darstelle. In keinem anderen habe sie so wenig zustande gebracht. Für die Rettung der Welt aber ist sie gerade deshalb genau die Richtige. Kinologik!

Der Passfälscher

Di 24.1. (18 und 20 Uhr) / Do 26.1. (17:30) / So 29.1. (13:00)

Der Passfälscher

Deutschland/Luxemburg; Regie: Maggie Peren; Darsteller*innen: Louis Hofmann, Luna Wedler, Jonathan Berlin, Nina Gummich, André Jung, Marc Limpach; FSK: ab 6; 116 Minuten

Berlin 1942. Der junge Jude Cioma Schönhaus lässt sich weder seine Lebensfreude nehmen noch von irgendjemandem einschüchtern – schon gar nicht von den Nazis! Er tritt die sprichwörtliche Flucht nach vorne an. Zusammen mit seinem guten Freund Det begibt er sich mitten ins Leben und unter Menschen – denn seiner Ansicht nach sind die besten Verstecke dort, wo alle hinsehen! Mit Einfallsreichtum, Charme und einer gehörigen Portion Chuzpe schlägt sich Cioma durchs Leben, beflügelt durch Gerda, in der er nicht nur seine große Liebe, sondern auch seine Meisterin der Mimikry findet. Über einen Kollegen wird Cioma an Franz Kaufmann vermittelt (auch den gab es wie Cioma wirklich), für den er im großen Stil Pässe fälscht – Cioma war zwei Semester auf einer Kunstschule. Er stellt die Pässe mit einer Leichtigkeit und ohne Vorsicht her, die selbst Det irritiert.
Sein Talent – das perfekte Fälschen von Pässen – hilft zwar zahlreichen Menschen bei der Flucht, bringt ihn selbst jedoch zunehmend in Gefahr.