Schwarze Adler

nur eine Vorstellung am Di 6.2 19:00 UHR

Schwarze Adler

Deutschland 2021; Regie: Thorsten Körner; Dokumentation; 100 Minuten

Der Film erzählt die Geschichte schwarzer Fußball-Nationalspielerinnen und -Nationalspieler im weißen DFB-Trikot. Er beschreibt den Weg, den die Spieler und Spielerinnen hinter sich haben, bevor sie dort ankamen, wo ihnen zugejubelt wird. Regisseur und Autor Torsten Körner lässt Spielerinnen und Spieler aus verschiedenen Generationen beschreiben, wie sie Rassismus erlebten, sich dagegen wehrten und wie sie es trotz Hindernissen und Anfeindungen schafften, mit dem schwarzen Adler auf der Brust Leistung für ihr Heimatland abzurufen. Begleitet von kaum gezeigten Archivbildern, die mitunter so unerwartet wie verstörend sind, schildern schwarze Nationalspielerinnen und Nationalspieler ihre Erlebnisse auf dem Platz und jenseits davon. Ihre Geschichten und die Geschichten weiterer schwarzer Spielerinnen und Spieler aus der Bundesliga erzählen nicht nur davon, was es bedeutet, in gefüllten Stadien und vor Millionen vor den Fernsehern rassistisch angefeindet zu werden. Sie werfen auch ein Licht darauf, wie Publikum, Medien und die deutsche Gesellschaft mit dem Thema Rassismus umgehen und sich dieser Umgang nur langsam verändert.
Der Film wird gezeigt im Rahmen der Woche für Demokratie und Toleranz und in Kooperation mit dem DGB und der TSG Hoffenheim. Die Vorstellung beginnt um 19 Uhr.

Schachnovelle

Di 30.1. (18 und 20 Uhr) / Do 1.2. (17:30) / So 4.2. (13:00)

Schachnovelle

D/Österreich 2020; Regie: Philipp Stölzl; Darsteller*innen: Oliver Masucci, Birgit Minichmayr, Albrecht Schuch, Moritz von Treuenfels, Carl Achleitner; FSK: ab 12; Prädikat: besonders wertvoll; 112 Minuten

Der Notar Josef Bartok wird 1938 in Wien von der Gestapo verhaftet. Bartok, der das Vermögen vieler Adliger verwaltet, soll den Nazis Zugang zu deren Konten verschaffen. Bartok weigert sich jedoch standhaft mit ihnen zu kooperieren. Deshalb wird er in Isolationshaft gesteckt, um ihn gefügig zu machen. Nach Monaten der Folter gelangt er an ein Buch über Schach. Mithilfe des Buchs spielt er zusehends wie besessen verschiedene Partien nach und bewahrt sich so vor weiterer psychologischer Folter.
Philipp Stölzls Verfilmung der gleichnamigen Novelle, die Stefan Zweig 1942 im brasilianischen Exil unmittelbar vor seinem Tod vollendete, ist eindrucksvolles, bildstarkes Historienkino und zugleich eine eindringliche Studie von Isolationsfolter und ihrer fatalen psychischen Folgen für die Opfer.
Gelungen ist ihm ein inhaltlich wie formal packender Film mit einer herausragenden Besetzung und einer ungeheuer dichten Atmosphäre, die Beklemmung, Verunsicherung und Ausweglosigkeit hervorragend transportiert. Den Schrecken des Faschismus und die Beschädigung des Einzelnen macht der Film auf beeindruckende Art und Weise sicht- und spürbar. Und er macht deutlich, wie dünn die Decke der Zivilisation ist und wie schnell eine Gesellschaft in Unrecht und Barbarei abdriften kann. (FBW)

Fallende Blätter

Di. 23.01. (18 und 20 Uhr) / Do. 25.01. (17:30 Uhr) / So. 28.01. (13 Uhr)

Fallende Blätter

Finnland 2023; Regie: Aki Kaurismäki; Darsteller*innen: Alma Pöysti, Jussi Vatanen,Martti Susoalo, Sakari Kuosmanen, Janne Hyytiäinen; FSK: ab 12; 81 Minuten
FALLENDE BLÄTTER erzählt von zwei einsamen Menschen, die zufällig im nächtlichen Helsinki aufeinandertreffen. Beide sind auf der Suche nach der ersten, einzigen und endgültigen Liebe ihres Lebens. Der Weg zu diesem ehrenwerten Ziel wird erschwert durch die Alkoholsucht des Mannes, verlorene Telefonnummern, die Unkenntnis des Namens und der Adresse des jeweils anderen – und nicht zuletzt durch die allgemeine Tendenz des Lebens, denjenigen, die ihr Glück suchen, Steine in den Weg zu legen.
Dass Aki Kaurismäki sich noch einmal mit einem neuen Film zurückmelden würde, war keineswegs ausgemacht. Sechs Jahre ist es her, dass er auf der Berlinale »DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG« präsentiert hatte. Damals hörte man aus seinem Umfeld, dass es sich womöglich um den letzten Film jenes Mannes handeln könnte, der lange der Einzige war, der international die Flagge des finnischen Kinos hochhielt. Nun meldet sich der inzwischen 66-Jährige doch noch einmal zurück – und legt mit »FALLENDE BLÄTTER«, der zur Weltpremiere in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde, seinen 20. Spielfilm vor.
Diese sanfte Tragikomödie kann als „vierter Teil“ von Aki Kaurismäkis Arbeitertrilogie („Schatten im Paradies“, „Ariel“ und „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“) angesehen werden.

Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste

Di 16.01 (18 und 20 Uhr) / Do 18. 01. (17:30) / So 21.01. (13:00)

Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste

Schweiz/D/Lux/At 2023; Regie: Margarethe von Trotta; Darsteller*innen: Vicky Krieps, Ronald Zehrfeld, Tobias Resch, Basil Eidenbenz, Luna Wedler; FSK: o. A.; 110 Minuten

Als sich Ingeborg Bachmann und der Schweizer Schriftsteller Max Frisch 1958 in Paris begegnen, ist es der Anfang einer leidenschaftlichen und zerstörerischen Liebesgeschichte. Vier Jahre lang führen beide eine aufreibende Beziehung, die in Paris beginnt und über Zürich nach Rom führt. Doch künstlerische Auseinandersetzungen und die verschlingende Eifersucht von Max Frisch beginnen die Harmonie zu stören und treiben Ingeborg Bachmann langsam in den Zusammenbruch. Auf einer Reise in die Wüste Ägyptens versucht sie ihre Beziehung zu Max Frisch zu verarbeiten und sich langsam davon zu lösen. Nach Rosa Luxemburg und Hannah Arendt widmet sich Margarethe von Trotta in INGEBORG BACHMANN – REISE IN DIE WÜSTE erneut einer weiblichen Lichtgestalt des 20. Jahrhunderts: Unverändert gilt die österreichische Lyrikerin, die vor 50 Jahren im Alter von nur 47 Jahren unter tragischen Umständen aus dem Leben schied, als einsame literarische Größe. Seine Weltpremiere feierte der Film im Wettbewerb der Berlinale 2023.

Heaven Can Wait – Wir leben jetzt

Di 9.1. (18 und 20 Uhr) / Do 11.1. (17:30) / So 14.1. (13:00)

Heaven Can Wait – Wir leben jetzt

Deutschland 2023; Regie: Sven Halfar; Dokumentarfilm; Mitwirkende: Nils Kacirek, Jorg Hochapfel; FSK: o. A.; 103 Minuten

Unter 70 braucht man gar nicht erst vorzusingen! Der Chor „Heaven can wait“ aus Hamburg hat es sich zum Ziel gesetzt, das Leben jenseits des Ruhestands mit der ansteckenden Kraft der Musik zu feiern. Wilhelm, Wolfgang, Inge, Monika, Joanne und Volli singen aus vollem Halse und mit Inbrunst Lieder von Sarah Connor, Frida Gold, Mark Forster und Deichkind. Dokumentarfilmer Sven Halfar hat sie dabei über mehrere Monate begleitet. Durch die Lust am gemeinsamen Singen erhalten die Lieder zusätzliche Tiefe und Bedeutung und hallen noch nach, wenn der letzte Ton Films verklungen ist.
Filme über das Älterwerden sind oft Filme übers Abschiednehmen und über das „Endlich-Sein“. Ganz anders der Film Heaven Can Wait. Das wird das Leben gefeiert. Jetzt! Gerade deshalb hat der Film den den Publikumspreis bei der Filmkunstmesse in Leipzig erhalten.