Leid und Herrlichkeit

Mittwoch, 18. September, 18.00 und 20.30 Uhr

Spanien 2019; Regie: Pedro Almodóvar; Darsteller*innen: Antonio Banderas, Penélope Cruz, Asier Etxeandia, Leonardo Sbaraglia; FSK: ab 12; 112 Minuten

Regisseur Salvador Mallo entdeckte schon früh seine Leidenschaft für das große Kino und die Geschichten, die es erzählt. Aufgewachsen im Valencia der 60er Jahre, aufgezogen von seiner liebevollen Mutter, die sich ein besseres Leben für ihn wünscht, zieht es ihn in den 80er Jahren nach Madrid. Dort trifft er auf Federico eine Begegnung, die sein Leben von Grund auf verändern wird. Gezeichnet von seinem exzessiven Leben blickt Salvador jetzt auf die Jahre zurück, in denen er als Regisseur große Erfolge feierte, schmerzliche Verluste hinnehmen musste, aber auch zu einem der innovativsten und erfolgreichsten Filmschaffenden in Spanien wurde. Durch die Reise in seine Vergangenheit und die Notwendigkeit diese zu erzählen, findet Salvador den Weg in ein neues Leben.
Mit Leid und Herrlichkeit gelingt Regisseur Pedro Almodóvar ein faszinierendes Vexierspiel zwischen Fiktion und autobiographischer Wahrheit. Über drei Epochen fächert er das schillernde Leben des berühmten Filmregisseurs Salvador Mallo auf. Superstar Antonio Banderas spielt diesen einst vor Lebenslust und Kreativität sprühenden Mann mit glühender Intensität und bekam dafür bei den Filmfestspielen in Cannes 2019 den Preis für den besten Hauptdarsteller. Alberto Iglesias wurde für die beste Filmmusik ausgezeichnet.

Überall wo wir sind

Mittwoch, 11. September, 18.00 und 20.30 Uhr

Deutschland 2017; Regie: Veronika Kaserer; Dokumentation; FSK: 6; 96 Minuten

Heiko, ein 29-jähriger lebensfroher Tanzlehrer aus Berlin, kämpft seit sieben Jahren mit einer tödlichen Krankheit. Als sich die Familie und seine Freunde daran gewöhnt haben, dass Heiko allen Prognosen zum Trotz einfach immer weiterlebt, erhält er die Diagnose, dass ihm nun nicht mehr viel Zeit bleibt, und er kehrt zum Sterben in sein Elternhaus zurück. Aber auch jetzt geben Heiko und vor allem sein Vater Jürgen die Hoffnung auf ein Wunder nicht auf. Seine Mutter Karin versucht hingegen, ihn auf das Bevorstehende vorzubereiten. Sie würde ihrem Sohn gern von ihrer Nahtoderfahrung erzählen, findet aber nicht den passenden Moment. Tag und Nacht verbringen viele Freunde und Verwandte Zeit bei Heiko am Bett, um noch einmal in seiner Nähe zu sein, gemeinsam zu weinen und auch herzhaft zu lachen. Heikos Schwester stürzt sich auf Organisatorisches und sucht Halt in einer gewissen Distanz. Die Formen des Umgangs mit dem Verlust und der Trauer sind so unterschiedlich wie die Betroffenen selbst.
Cinema Paradiso zeigt den Film in Zusammenarbeit mit dem Kirchlich Ambulanten Hospizdienst Kraichgau.

Trautmann

Mittwoch, 4. September, 18.00 und 20.30 Uhr

D/GB 2018; Regie: Marcus H. Rosenmüller; Darsteller*innen: David Kross, Freya Mavor, John Henshaw, Harry Melling; Prädikat: besonders wertvoll; FSK:12; 120 Minuten

Mit gerade einmal 17 Jahren wird Bernd Trautmann in die Wehrmacht eingezogen und gerät als Soldat in den letzten Kriegstagen 1945 in britische Kriegsgefangenschaft in der Nähe von Manchester. Die deutschen Soldaten veranstalten während ihrer Gefangenschaft Fußballspiele. Bei einem dieser Spiele ist auch Jack Friar, Trainer des lokalen Fußball-Vereins St. Helens anwesend, der sofort Trautmanns großes Talent als Torwart erkennt. Der Trainer engagiert den deutschen Soldaten als Torhüter für St. Helens. Dort bleibt er nicht lange, auch wenn er sich in Margaret, die Tochter seines neuen Trainers, verliebt hat. Der äußerst erfolgreiche Club Manchester City verpflichtet Trautmann als Keeper in der ersten Liga. Von vielen Fans wird das allerdings mit Entrüstung aufgenommen, denn bis vor kurzem galt der neue Mannschaftskamerad noch als Todfeind. Es ist für Trautmann nicht leicht, die Vorurteile der Bevölkerung gegen den Deutschen – den Nazi – zu überwinden. Erst während des legendären FA-Cup-Finales von 1956 gelingt es dem deutschen Torwart, die Herzen der Fans zu erobern. Er wurde zum Fußballer des Jahres und damit zur Torwartlegende. Der Film zeigt ein Stück vergessener deutsch-britischer Nachkriegsgeschichte.

Yuli

Mittwoch, 28. August, 18.00 und 20.30 Uhr

Spanien/GB 2018; Regie: Icíar Bollaín; Darsteller*innen: Carlos Acosta, Santiago Alfonso, Kevyn Martinez; Prädikat: besonders wertvoll; FSK:6; 110 Minuten

Der Spielfilm Yuli ist eine Mischung aus Tanzfilm und Biopic (Filmbiographie) und erzählt die bewegende Lebensgeschichte des berühmten kubanischen Balletttänzers Carlos Acosta.

In den Straßen von Havanna aufgewachsen, hat Carlos auf diesem Pflaster die Schule des Lebens besucht. Sein Vater, der als Sohn einer Sklavin auf den kubanischen Zuckerrohrfeldern aufwuchs, erkennt das außergewöhnliche Talent seines Sohnes, den er nach dem afrikanischen Kriegsgott nur Yuli nennt. Denn Yuli kann etwas, das nur wenige in seinem Alter so gut können: Er kann tanzen, als hätte er nie etwas anderes getan. Obwohl Yuli gar nicht will, schickt sein Vater ihn auf die staatliche Ballettschule und schreckt nicht vor harten Methoden zurück, als sein Sohn die Ausbildung abbrechen will. Wider Erwarten wird aus Yuli viele Jahre später einer der besten Balletttänzer seiner Generation, er ist weltweit erfolgreich und wird der erste dunkelhäutige Romeo-Darsteller im Londoner Royal Opera House.

Yuli ist auch ein Film über Kuba, die Geschichte des Landes und die Menschen, die dort leben. Die Regisseurin zeigt das Land als Sehnsuchtsort und fängt es in faszinierenden Bildern ein. Doch sie zeigt auch die harte Realität, die Zerrissenheit des Landes, die Armut und die Repressalien aufgrund der schwierigen politischen Lage. Bollaíns Yuli ist ein kraftvoller, begeisternder und berührender Film über einen einzigartigen Tänzer und gleichzeitig eine tief empfundene Liebeserklärung an dessen Heimat Kuba.

Ein Gauner und Gentleman

Mittwoch, 21. August, 18.00 und 20.30 Uhr

USA 2019; Regie: David Lowery; Darsteller*innen: Robert Redford, Sissy Spacek, Tika Sumpter, Danny Glover, Casey Affleck, Keith Carradine, Tom Waits; FSK:6; 93 Minuten

Den Großteil seines Lebens verbrachte Forrest Tucker hinter Schloss und Riegel. Weil er aber nicht bloß einer der besten Bankräuber ist – er verübte Hunderte von Banküberfällen – sondern gleichzeitig auch ein wahres Genie, wenn es um Gefängnisausbrüche geht, genießt der Berufsganove auch immer wieder die selbstgewonnene Freiheit. Er brach aus 16 Gefängnissen aus. Selbst im legendären Hochsicherheitsknast von Alcatraz konnten sie den Verbrecher nicht halten. Als dieser 1981 mit seinen Handlangern Teddy und Waller schließlich eine Bank nach der anderen ausraubt, lernt er nach einem Coup die Farmbesitzerin Jewel kennen, die mit ihrem Truck liegengeblieben ist. Alles läuft wie am Schnürchen für Tucker, bis der Polizist John Hurt als erster durchschaut, was es mit all den Überfällen der letzten Zeit auf sich hat: Ein und dieselbe Bande steckt dahinter! Tucker und seine Komplizen müssen sich von nun an also umso mehr in Acht nehmen, denn der Polizist Hurt ist ihnen dicht auf den Fersen.