Mein fabelhaftes Verbrechen

Di 5.12. (18 und 20 Uhr) / Do 7.12. (17:30) / So 10.12. (13:00)

Mein fabelhaftes Verbrechen (Mon crime)

Frankreich 2023; Regie: François Ozon; Darsteller*innen: Nadia Tereszkiewicz, Rebecca Marder, Isabelle Huppert, Danny Boon, Fabrice Luchini; FSK: ab 12; 102 Minuten

Die erfolglose Schauspielerin Madeleine Verdier wird überraschend des Mordes an einem berühmten Produzenten bezichtigt. Auf Anraten ihrer besten Freundin, der arbeitslosen Anwältin Pauline, soll Madeleine sich schuldig bekennen, allerdings auf Notwehr plädieren. Es folgt ein Aufsehen erregender Prozess, in dem die beiden jungen Frauen eindrucksvoll die ewiggestrigen Männer vorführen. Madeleine wird freigesprochen und als neuer Star mit lukrativen Rollenangeboten überhäuft. Doch dann taucht eine Zeugin des Verbrechens auf, die die Wahrheit um jeden Preis enthüllen will.

Nach 8 Frauen und Das Schmuckstück begeistert François Ozon erneut mit einer stilvollen Komödie und lässt sein großartiges Ensemble um Isabelle Huppert, Dany Boon sowie die hochtalentierten Jungstars Nadia Tereszkiewicz und Rebecca Marder zur Höchstform auflaufen. Mein fabelhaftes Verbrenchen ist ein glamouröses Filmvergnügen voller scharfzüngiger Dialoge und brisanter Anspielungen auf die Geschlechterdebatte.

Die Kairo Verschwörung

Di 28.11. (18 und 20 Uhr) / Do 30.11. (17:30) / So 3.12. (13:00)

Die Kairo Verschwörung

Deutschland 2023; Regie: Tarik Saleh; Darsteller*innen: Tawfeek Barhom, Fares Fares, Mohammad Bakri, Makram J. Khoury, Sherwan Haji; FSK: ab 12; 102 Minuten

Was würden Sie tun, wenn Sie plötzlich als Informant eines Geheimdienstes rekrutiert werden würden? Als in der renommierten Azhar-Universität in Kairo – das Epizentrum der Macht in der islamischen Welt – plötzlich das Oberhaupt der Universität, der Großimam, stirbt, beginnt ein Kampf um seine Nachfolge. Der dubiose Regierungsbeamte Ibrahim rekrutiert Adam, Sohn eines einfachen Fischers, dessen Traum eines Studiums in Kairo gerade erst in Erfüllung ging, als Informanten für den ägyptischen Geheimdienst und bringt ihn damit nicht nur zwischen die Fronten der religiösen und politischen Eliten des Landes, sondern auch in Lebensgefahr. Dabei steht der arglose Student zu Beginn zwischen den Identitäten. Von seinem Vater bekommt er die Mahnung mit ins Gepäck, er solle nie vergessen, woher er komme, doch in Kairo wird er mit der Maxime konfrontiert: „Wer du bist, spielt keine Rolle. Worauf es ankommt, ist, wer du sein willst!“. Für welche Seite wird er sich entscheiden? Wird er es aus diesem Teufelspakt, bei dem er allen Gewissheiten seiner Existenz entrissen wird, entrinnen können?

Ein Thriller über Intrigen, Rivalitäten im Geheimdienst und ein tödliches Figurenschach, das Maß nimmt an John le Carrés Spionageromanen.

Die Nachbarn von oben

Di 21.11. (18 und 20 Uhr) / Do 23.11. (17:30) / So 26.11. (13:00)

Die Nachbarn von oben

Schweiz 2023; Regie: Sabine Boss; Darsteller*innen: Ursina Lardi, Roeland Wiesnekker, Sarah Spale, Maximilian Simonischek; FSK: ab 12; 88 Minuten

Thomas kann nicht glauben, was er da hört. Hat seine Frau Anna doch tatsächlich die Nachbarn von oben eingeladen! Das nervt ihn nicht nur, weil es seine abendliche Routine durchbricht. Es ärgert ihn zudem, dass er nicht einmal in die Planung einbezogen wurde.
Hinzu kommt, dass ihm Lisa und Salvi mit ihrem exzessiven Sex und den damit einhergehenden Geräuschen nachts den Schlaf rauben. Groß ist daher seine Freude nicht, als die zwei vor ihnen stehen mit ihrem Wein und der zur Schau gestellten Fröhlichkeit. Dafür erwartet ihn ein Abend, den niemand der vier im Anschluss wieder vergessen wird.

Dank fein austarierter Dialoge und bezaubernd nuancierter Spiellust wird die legere Einladung zum Apero unter Nachbarn zum vergnüglich bösen, dezent komischen, brillant getimten und immer wahrhaftigen Paartherapietheater.

Eismayer

Di. 14.11. (18 & 20 Uhr) / Do. 16.11. (17:30) / So. 19.11. (13 Uhr)

Eismayer

Österreich 2022; Regie: David Wagner; Darsteller*innen: Gerhard Liebmann, Luka Dimic, Julia Koschitz, Anton Noori, Christopher Schäfer, Karl Fischer; FSK: ab 12; 87 Minuten

Hart, härter, Eismayer! Der herrische Vizeleutnant Charles Eismayer gilt als gefürchtetster Ausbilder beim Österreichischen Bundesheer. Und er ist schwul – nur das darf keiner wissen. Die Liebesbeziehung zu einem Mann ist mit seinen Vorstellungen, wie ein echter Soldat zu sein hat, nicht vereinbar. Doch als der hübsche und offen schwule Rekrut Mario in seiner Truppe landet, gerät Eismayers strenge Gedankenwelt ins Wanken.

Das Militär als Institution und als Lebensumfeld, toxische Männlichkeit und das sogenannte Coming-Out sind für sich genommen spannende Themenfelder. Doch vor allem geht es in dieser Geschichte um einen Menschen, der Angst davor hat, sein wahres Ich zu zeigen. Der Film handelt von einem Mann, der nur zu seinem Glück finden kann, wenn er diese Angst überwindet und ein verstaubtes Männerbild hinter sich lässt, das längst ausgedient haben sollte.

Eismayer wurde nach seiner Weltpremiere in Venedig auf Festivals weltweit gefeiert, vielfach ausgezeichnet und erhielt sieben Nominierungen für den Österreichischen Filmpreis, u. a. für den Besten Spielfilm, für die Beste männliche Haupt- und die Beste männliche Nebenrolle. Ein starkes und wichtiges Stück österreichisches Kino!

Utama. Ein Leben in Würde

Di 7.11. (18 und 20 Uhr) / Do 9.11. (17:30) / So 12.1. (13:00)

Utama. Ein Leben in Würde

Bolivien 2022; Regie: Alejandro Loayza Grisi; Darsteller*innen; José Calcina, Luisa Quispe, Santos Choque; FSK: o. A.; 87 Minuten; OmU

Das Altiplano, das bolivianische Hochland der Anden: Hier leben Vigilio und Sisa aus der indigenen Ethnie der Quechua. Hinter ihnen liegt ein langes gemeinsames Leben, geprägt durch die traditionelle Lebensweise mit Lama-Zucht und Gemüseanbau, und in enger Verbindung mit der Natur. Doch nun bleibt der Regen aus, aus dem Dorfbrunnen kommt kein Wasser mehr, und Vigilio ist ernsthaft krank, wovon seine Frau nichts erfahren soll. Aus dem Flug des Kondors versucht er die Zeichen um sich herum zu deuten. Wird ein Marsch auf den Vulkan mit der rituellen Beschwörung des Regens Besserung bringen? Bei seinem Besuch drängt der Enkel die Großeltern zum Umzug in die Stadt, in die moderne Welt, die nicht die ihre ist, die ihre Sprache und ihre Lebensweisheiten nicht mehr nutzt. Die drei stellen sich auf unterschiedliche Weise der Dürre, den Veränderungen und dem Sinn des Lebens.
Eine zärtliche Liebesgeschichte in atemberaubender Landschaft, und zugleich ein aktueller Kommentar zum Klimawandel, der gerade die indigenen Völker am härtesten trifft. Grand Jury Prize beim Sundance Film Festival 2022.

Orphea in Love

Di 31.10. (18 und 20 Uhr) / Do 2.11. (17:30) / So 5.11. (13:00)

Orphea in Love

Deutschland 2023; Regie: Axel Ranisch; Darsteller*innen: Mirjam Mesak, Tim Oliver Schultz, Ursula Werner, Heiko Pinkowski, Ursina Lardi; FSK: ab 12; 107 Minuten

Orphea in Love ist eine Hommage oder sogar eine Neubelebung der Oper Orpheus in der Unterwelt. Kino, Oper und Tanz treffen in einer gewagten Symbiose aufeinander und entspinnen bild- und musikgewaltig gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsorchester eine Geschichte über Kunst, Liebe, Vertrauen und den Umgang mit den eigenen Dämonen.

Nele ist eine Träumerin. Aus ihrem tristen Alltag flüchtet sie sich immer wieder in die beseelte Welt der Oper und Musik. Fast wie unsichtbar schlägt sich die junge Frau, die eigentlich aus einem kleinen Dorf in Estland kommt, in einer deutschen Großstadt als Multijobberin durch. Sie lebt in einer Student*innen-WG und verdient ihr Geld in einem Call-Center und als Garderobiere an der Staatsoper. Doch sie trägt ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit mit sich, das ihr immer wieder blutige Alpträume beschert.

Als sie den Streetdancer und Kleinkriminellen Kolya kennenlernt, ist es für beide eine schicksalhafte Begegnung, das Aufeinandertreffen von Seelenverwandten. In einer Symbiose aus Gesang und Tanz nähern sie sich einander an. Doch Neles dunkle Vergangenheit steht der aufkeimenden Liebe im Wege.