Ein Triumph

Di 6.6. (18 und 20 Uhr) / Do 8.6. (17:30) / So 11.6. (13:00)

Ein Triumph (Un Triomphe)

Frankreich 2020; Regie: Emmanuel Courcol; Darsteller*innen: Kad Merad, David Ayala, Lamine Cissokho, Sofian Khammes, Pierre Lottin, Wabinlé Nabié; FSK: ab 12; 106 Minuten

Was macht ein leidenschaftlicher Schauspieler, der mangels guter Rollenangebote kaum über die Runden kommt? Etienne übernimmt die Leitung der Theatertruppe eines Gefängnisses, um ihr neuen Schwung zu verleihen. Schlimmer als die Arbeitslosigkeit kann es ja nicht werden. Es interessiert ihn nicht, für welche Verbrechen sie einsitzen. Er sieht in ihnen fünf Schauspieler, deren natürliche Begabung um jeden Preis gefördert werden muss. Eingangs stellen die fünf sich noch stur. Ihr Regisseur muss all seine Energie aufbieten, um sie zu motivieren und appelliert an ihren Stolz. Nachdem sie bei der Aufführung von Fabeln ihre Bühnentüchtigkeit bewiesen haben, ist der Ehrgeiz des Lehrers unwiderruflich geweckt. Jetzt will er mit ihnen Samuel ­Becketts »Warten auf Godot« aufführen. Jede Wahrscheinlichkeit spricht dagegen. Ein Stück ohne Handlung? Die Fabeln hatten wenigstens eine Moral! Aber Etiennes Logik ist einfach: Die fünf kennen sich mit dem Warten aus. Das Abwesende spielt in ihrem Leben die Hauptrolle.

Ein Triumph
ist ein realistisch inszenierter Film über die Absurditäten des Alltags und des Justizsystems: Er zeigt die befreiende und erhebende Wirkung, die eine Kunstform wie das Theater angesichts solcher Absurditäten haben kann. Das Theater bietet einen Ausweg, der Verzweiflung zu entrinnen. Am Ende ist dieser Ausweg absurder, als Beckett es sich jemals erträumt hätte.