Auf der Couch in Tunis

Dienstag, 13. Juli, 18.00 Uhr und 20.00 Uhr

Frankreich 2019; Regie: Manele Labidi; Darsteller*innen: Golshifteh Farahani, Majd Mastoura, Moncef Anjegui, Aïcha Ben Miled, Feriel Chamari; FSK: ab 6; 88 Minuten

Labidis Heldin heißt Selma und hat einen wagemutigen Plan. Weil die berufliche Konkurrenz in Paris ihr zu übermächtig scheint, will sie ihre Praxis für Psychotherapie lieber in ihrem Heimatland Tunesien eröffnen. Nach dem Sturz des Regimes ist der Redebedarf groß. Endlich können die Menschen wieder ungestraft aussprechen, was sie denken. Doch sind sie auch bereit für eine Therapeutin aus Frankreich und deren österreichischen „Boss“, Psychoanalyse-Übervater Sigmund Freud, der als Porträt an Selmas Wand hängt?

Da die Räumlichkeiten für Selmas eigene Praxis weiterhin auf sich warten lassen, bleibt ihr fortan nichts anderes übrig, als ihre Patienten auf dem Dach eines Wohnhauses zu empfangen. Und dort besuchen sie bald die buntesten und chaotischsten Charaktere, die Tunis zu bieten hat.

Das Spielfilmdebüt der französischen Regisseurin Manele Labidi ist eine Hommage an die Heimat ihrer Eltern. Mit einer ganz eigenen Handschrift erzählt Labidi in ihrer Komödie die Geschichte einer selbstbewussten Frau in einem Land zwischen Stillstand und Aufbruch. Sie fängt den märchenhaften Zauber der arabischen Kultur ein und setzt sich gleichzeitig auf eine humorvolle wie ernsthafte Art und Weise mit ihr auseinander.