Mittwoch, 1. Mai, 18.00 und 20.30 Uhr
Deutschland 2018; Regie: Susan Gordanshekan; Darsteller*innen: Pegah Ferydoni, Hadi Khanjanpour, Constantin von Jascheroff; Deutsch und Farsi; FSK ab 6; 93 Minuten
Die studierte Elektrotechnikerin Mina kommt neu nach Deutschland und soll gemäß der Tradition und dem Wunsch ihrer Eltern eine arrangierte Ehe mit einem Mann aus dem Iran eingehen. Schließlich stimmt sie einer Hochzeit mit Kian zu, der Assistenzarzt ist und in Deutschland bereits seit frühster Kindheit ein mustergültiges Leben als Immigrant führt. Doch obwohl sich Mina und Kian merklich Mühe geben und auch eine gewisse Zuneigung füreinander empfinden, merken beide schnell, dass es gar nicht so leicht ist, eine Ehe zu führen, wenn man sich überhaupt nicht kennt, und ihre Beziehung besteht aus wenig mehr als dem Austausch von Höflichkeiten. Ein weiteres Problem ist, dass Kian sich mit Minas modernen Ansichten nicht so recht arrangieren kann. Als Mina sich dann auch noch einer merkwürdigen Katze annimmt, scheint die Ehe endgültig gefährdet. Doch dann werden die Karten auf einmal neu gemischt…
Die deutsche Regisseurin, die selbst iranische Eltern hat, beobachtet ihre Hauptfiguren differenziert und genau. Sie wirft einen frischen Blick auf das Thema Paarbeziehung und Migration. Es gelingt ihr, in ihrem Spielfilmdebüt mit den erwartbaren Klischees nur zu spielen und immer wieder überraschende Wendungen für die Handlung zu finden. Die defekte Katze ist eher ein Liebes- als ein Migrationsfilm – obwohl man als Zuschauer/in ohne eigene Migrationserfahrung auch darüber eine ganze Menge lernen kann.