Mittwoch, 3. Oktober, 18.00 und 20.30 Uhr
Deutschland 2017; Regie: Mia Spengler; Darsteller*innen: Kim Riedle, Leonie Wesselow, Juliane Köhler; FSK: ab 12; Prädikat: besonders wertvoll; 90 Minuten
Angie, ein Ex-Reality-TV-Sternchen muss nach einem Drogenentzug ihre Zukunft völlig neu planen. Ohne Geld und Wohnung muss sie den für sie demütigenden Rückzug in ihr Heimatdorf antreten und wieder bei ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester Kiki wohnen. Und während sie immer noch den Traum hegt, ihre Karriere als B-Promi voranzutreiben, erkennt sie schmerzhaft, dass sich da, wo sie herkommt, nichts geändert hat. Ihre Mutter ist immer noch kontroll- und herrschsüchtig, Schwester Kiki leidet an Epilepsie und wird von der Mutter wie ein rohes Ei behandelt. Das derart isolierte Mädchen versucht mit einem dilettantischen Tanzvideo Zugang zur angesagten Youtube-Community in ihrer Schule zu bekommen, was gründlich schiefgeht: die Cybermobber machen Kiki fortan das Leben zur Hölle. Angie beschließt, ihrer kleinen Schwester beizustehen und ihr dabei zu helfen, einfach auch mal Teenager sein zu dürfen.
Mia Spenglers Debütspielfilm Back for Good gelingt es von der ersten Minute an, die Milieus, zwischen denen der Film wandelt, glaubhaft darzustellen. Er zeigt die Probleme des Erdrücktwerdens und Entfliehens, die in jeder Schicht der Gesellschaft vorkommen. Einen zusätzlichen Mehrwert erhält Back for Good durch die genaue Zeichnung der Youtube-Community, in der sich die Schüler bewegen. Ohne erhobenen Zeigefinger werden Fragen nach der sozialen Toleranz gestellt und wie man mit Leuten, die anders sind, umgeht.