Mittwoch, 5. September, 18.00 und 20.30 Uhr
Deutschland/Österreich/NL 2017; Regie: Miguel Alexandre; Darsteller*innen: Josef Hader, Hannah Hoekstra, Rainer Block, Guy Clemens; FSK ab 12 ; 98 Minuten
Arthur Schlesinger möchte nicht warten, bis der Krebs ihn dahinrafft. Ein Freund verschafft ihm einen Termin zur Sterbehilfe in Amsterdam. Mit dem Leben hat Arthur längst abgeschlossen, nur einen Abschiedsbrief an seinen Sohn möchte er während der letzten Nacht im Hotel noch schreiben. Dabei stört ihn Claire, die im Nebenzimmer zum Suizidversuch ihre Death Metal-Musik höllisch laut aufdreht. Als der Kranke sie nach der Vereitelung ihres Abendplans nicht alleine lassen will, zieht sie widerstrebend mit ihm durch die niederländische Nacht.
Josef Hader spielt den Lebensmüden mit gewohnt dreister, schwarzhumoriger Schnauze. Arthur hat sich damit abgefunden, nur noch einen Tag zu leben, und so hat er eben auch gar nichts davon, nett zu sein oder auszurasten.
Die 2017 bei der Berlinale als Shooting Star ausgezeichnete Hannah Hoekstra bildet den Gegenpol zu Hader: Sie agiert impulsiv und destruktiv. Claires geplantes Scheiden aus dem Leben gleicht so mehr einer stürmischen Flucht als einem Abschluss. Doch Hoekstras Performance entnimmt man auch, dass Claire Wärme und Mitgefühl noch nicht entsagt hat, sie versteht es, zu leben und stellt schließlich genau deswegen die perfekte Ergänzung zu Arthur dar.