Sieben Tage

Di 25.11. (18 und 20 Uhr) / Do 27.11. (17:30) / So 30.11. (13:00)

Sieben Tage

Deutschland 2024; Regie: Ali Samadi Ahadi; Darsteller*innen: Vishka Asayesh, Majid Bakhtiari, Tanaz Molaei, Sam Vafa, Sina Parvaneh; FSK: ab 12; 113 Minuten

Das eindringliche Drama erzählt die Geschichte von Maryam, einer iranischen Menschenrechtsaktivistin, die nach Jahren im berüchtigten Evin-Gefängnis einen siebentägigen medizinischen Hafturlaub erhält. Ein Moment der Hoffnung – doch ihre Familie stellt sie vor eine Entscheidung, die sie vor eine große Zerreißprobe stellt: Flucht oder Rückkehr? Soll sie mit Hilfe ihres in Deutschland lebenden Ehemanns Behnam die gefährliche Flucht über die türkisch-iranische Grenze wagen, um sich in Sicherheit zu bringen und bei ihrer Familie zu sein, oder ins Gefängnis zurückkehren, um ihren Kampf für Gleichberechtigung und Demokratie fortzusetzen? „Sieben Tage“ ist eine ergreifende Darstellung von Aufopferung, Widerstand und der Kraft der Familienzugehörigkeit. Der Film zeigt auf bewegende Weise die schwierigen Entscheidungen, die Menschen im Kampf gegen Unterdrückung treffen müssen, und zeigt die persönlichen Opfer, die sie für die Verteidigung der Menschenrechte bringen. Maryams Geschichte ist ein Zeugnis für den unerschütterlichen Willen derer, die für eine bessere Zukunft kämpfen, selbst wenn dies auf Kosten ihrer eigenen Freiheit ist.
Freiheit oder Widerstand? Das fesselnde Drama basiert auf einem Drehbuch von Mohammad Rasoulof.

The Ballad of Wallis Island

Di 18.11. (18 und 20 Uhr) / Do 20.11. (17:30) / So 23.11. (13:00)

The Ballad of Wallis Island

GB 2025; Regie: James Griffiths; Darsteller*innen: Tim Key, Tom Basden, Steve Marsh, Sian Clifford, Carey Mulligan; FSK: ab 6; 99 Minuten

Der kauzige Lotteriegewinner Charles träumt davon, seine Lieblingsband McGwyer Mortimer wieder zusammenzubringen. Sein exzentrischer Wunsch nimmt endlich Gestalt an, als die zerstrittenen Bandmitglieder und ehemaligen Liebhaber Herb McGwyer und Nell Mortimer zustimmen, ein Privatkonzert auf der abgelegenen Insel Wallis Island zu spielen. Als der Musiker Herb McGwyer auf Wallis Island ankommt, erlebt er eine große Überraschung: Das Publikum seines Konzerts besteht nur aus Charles. Und als wäre die Situation nicht schon unangenehm genug, taucht unerwartet Nell Mortimer auf, mit der er früher ein erfolgreiches Folk-Duo bildete, bis sie sich unglücklich trennten. Während Charles verzweifelt versucht, den lang ersehnten Auftritt zu retten, erkennt er, dass Harmonie in der Musik wie auch im Leben stets den Ton angeben sollte.

Basierend auf seinem Kurzfilm „The One and Only Herb McGwyer Plays Wallis Island“ inszenierte Regisseur James Griffiths (A Million Little Things, Episodes) eine Geschichte über langjährige Missverständnisse, verlorene Liebe und neue Hoffnung. THE BALLAD OF WALLIS ISLAND gleicht einem berührenden Feel-Good-Song, der mit jedem erneuten Hören an Warmherzigkeit gewinnt.

Black Bag

Di 11.11. (18 und 20 Uhr) / Do 13.11. (17:30) / So 16.11. (13:00)

Black Bag

USA 2025; Regie: Steven Soderbergh; DarstellerInnen: Michael Fassbender, Cate Blanchett, Tom Burke; FSK: ab 12; Prädikat: besonders wertvoll; 93 Minuten

In der Ehe von Katherine und George knistert es permanent. Kein Wunder, bringen doch beide als Mitarbeitende des britischen Geheimdienstes per se viel Potenzial für Spannung mit. Als dann auch noch George den Auftrag bekommt, einen Maulwurf im Team ausfindig zu machen und Katherine auf der Liste der Verdächtigen ganz oben steht, beginnt zwischen ihnen ein nervenzerreißendes Katz-und-Maus-Spiel. Ein Spiel, das beide auf die Probe stellt, wem ihre ungeteilte Loyalität nun wirklich gilt: Dem Vaterland? Oder doch dem Ehepartner?
Alles an und in dem neuen Meisterwerk von Regisseur Steven Soderbergh ist elegant und mit Stil inszeniert. Von der ersten Sequenz, in der die Kamera in nur einer einzigen Einstellung Michael Fassbender in einen Nachtclub führt, wo er einen wichtigen Hinweis erhält, bis hin zum finalen Showdown, in dem die Kameraperspektive wild hin- und herwechselt zwischen den Figuren, die mit Worten ebenso gezielt und geschickt umgehen wie mit geladenen Waffen. Zusammen mit seinem kongenialen Drehbuchautor David Koepp spielt Soderbergh geschickt und klug auf der Klaviatur des Genres und erschafft einen Agententhriller, der gleichzeitig atemlos spannend und stilvoll amüsant daherkommt. Und auch gleichzeitig die Zuschauenden im Unklaren lässt, wem man wirklich trauen kann.  

Die Unbeugsamen

Di 4.11. (18 und 20 Uhr) / Do 6.11. (17:30) / So 9.11. (13:00)

Die Unbeugsamen

Deutschland 2021; Regie Torsten Körner; mit Carola von Braun, FDP, Christa Nickels, Die Grünen, Lisi Maier, deutscher Frauenrat; FSK o. A.; 99 Minuten

Der Film erzählt die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik, die sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen erfolgsbesessene und amtstrunkene Männer wie echte Pionierinnen buchstäblich erkämpfen mussten. Unerschrocken, ehrgeizig und mit unendlicher Geduld verfolgten sie ihren Weg und trotzten Vorurteilen und sexueller Diskriminierung. Politikerinnen von damals kommen heute zu Wort. Ihre Erinnerungen sind zugleich komisch und bitter, absurd und bisweilen erschreckend aktuell. Verflochten mit zum Teil ungesehenen Archiv-Ausschnitten ist dem Dokumentarfilmer und Journalisten Torsten Körner („Angela Merkel – Die Unerwartete“) eine emotional bewegende Chronik westdeutscher Politik von den 50er Jahren bis zur Wiedervereinigung geglückt. Die Bilder, die er gefunden hat, entfalten eine Wucht, die das Kino als Ort der politischen Selbstvergewisserung neu entdecken lässt. Ein erkenntnisreiches Zeitdokument, das einen unüberhörbaren Beitrag zur aktuellen Diskussion leistet. Als Torsten Körner 2015 anfing, den Film zu entwickeln, war noch nicht absehbar, dass die amerikanischen Präsidentschaftswahlen einen offen frauenfeindlichen Präsidenten ins Weiße Haus bringen würden. Der Weinstein-Skandal und die bis heute andauernde MeToo-Debatte um Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt wie auch der Aufstieg von Populisten, Autokraten und Clownspolitikern lag noch vor uns, als Körner sich auf eine außergewöhnliche, einzigartige filmische Zeitreise begab.
Der Film wird in Kooperation mit „Omas gegen Rechts“ gezeigt. Nach der Filmvorführung am 4. 11. um 20 Uhr werden Vertreterinnen der Gruppe interessierten Zuschauenden ihr politisches Anliegen vorstellen.