Di 22.7. (18 und 20 Uhr) / Do 24.7. (17:30) / So 27.7. (13:00)
Schweiz/Deutschland 2024; Regie: Petra Volpe; Darstellerin: Leonie Bensch; FSK 6; 92 Minuten
Floria arbeitet mit viel Leidenschaft und Professionalität als Pflegefachfrau in der Chirurgie. Bei ihr sitzt jeder Handgriff, sie hat selbst in Stresssituationen immer ein offenes Ohr für ihre Patientinnen und ist im Notfall sofort zur Stelle – idealerweise. Als Flora an diesem Tag ihre Spätschicht antritt, fällt auf der voll besetzten Station eine Kollegin aus. Trotz aller Hektik versorgt sie ihre Patientinnen fürsorglich und routiniert. Aber dann passiert ihr ein verhängnisvoller Fehler und die Schicht droht völlig aus dem Ruder zu laufen. Hauptdarstellerin Leonie Bensch beeindruckt erneut mit ihrer kraftvollen und fesselnden Darstellung. Auch wenn HELDIN ein Spielfilm ist, so erzählt der neue Film von Petra Biondina Volpe fast dokumentarisch authentisch von dem Alltag einer ganz ‚normalen‘ Pflegefachkraft in einem ganz ‚normalen‘ Krankenhaus. Die hohe Taktzahl der Aufgaben entwickelt einen atemlosen Rhythmus. So entsteht eine permanent unterschwellig bedrohliche Atmosphäre, die eine sich ankündigende Katastrophe wie ein Damoklesschwert über sich trägt und spannend wie ein Thriller ist.
Dass der Film neben seinem kongenialen Zusammenspiel aus Kamera, Montage, Musik, Licht und Ausstattung so funktioniert, liegt auch an der Darstellung der Floria durchLeonie Benesch. Nicht eine Sekunde zweifelt man daran, dass diese Figur aus voller Seele heraus eine Krankenschwester ist. Benesch spielt Floria nicht, sie lebt diese Rolle – und lässt in jeder Geste, jedem Gesichtsausdruck das erkennen, was der Film erzählen will: Die bis zur Grenze gehende Aufopferung für einen Beruf, der von der Gesellschaft zu geringgeschätzt und zu gering entlohnt wird. HELDIN ist ein Film, der den Missstand der aktuellen Pflegesituation im deutschsprachigen Raum anprangert.