Like A Complete Unknown

Di 1.7. (18 und 20 Uhr) / Do 3.7. (17:30) / So 6.7. (13:00)

Like A Complete Unknown

USA 2024; Regie: James Mangold; Darsteller*innen: Timothée Chalamet, Edward Norton, Elle Fanning, Monica Barbaro, Boyd Holbrook; FSK: ab 6; 141 Minuten

Dieses etwas untypische Biopic über Bob Dylans frühe Jahre folgt ihm von seiner Ankunft in New York Anfang der Sechziger Jahre auf seinem Weg vom Coversänger bis zum Star und zeigt seine frühen Einflüsse, seine Beziehungen zu zwei in dieser Phase seines Lebens zentralen Frauen (wie etwa die damals viel berühmtere Folksängerin und Aktivistin Joan Baez) und schließlich seine Rebellion gegen die Vereinnahmung durch die Musikindustrie und durch dogmatische Fans. Die Handlung konzentriert sich also auf einen kleinen Ausschnitt aus der langen Karriere des bis heute auftretenden 83-jährigen Künstlers.
Im Jahr 1961 war aus dem Kunststudenten Robert Zimmermann bereits der Folksänger Bob Dylan geworden, der zwar noch völlig unbekannt war (eben a complete unknown), es aber nicht zu bleiben gedachte. Die Entwicklung seiner Starpersönlichkeit verkörpert mit einer herausragenden Leistung Timothée Chalamet, der sich fünf Jahre lang darauf vorbereitete, Bob Dylan zu werden, und erstaunlicherweise die Songs selbst interpretiert. Regisseur James Mangold, der bereits Joaquin Phoenix erfolgreich als Johnny Cash in „Walk the Line“ im Live-Gesang geschult hatte, schafft so einen authentischen und sehenswerten Film, in dem Dylan übrigens weder schmeichelhaft noch überstrahlt gezeichnet wird, ganz im Gegenteil. Bei einem Auftritt beim Newport Folkfestival betrat er 1965 mit einer Band die Bühne, um den Hals eine E-Gitarre, schockierte Fans und Veranstalter und wandte sich vom politischen Folk ab und dem Rock zu. Der Regisseur zeigt schon hier glaubhaft den ewig Rätselhaften, der Dylan auch heute noch ist. Der echte Star des Films bleibt aber zurecht die Musik.