Tatami

Di 25.3. (18 und 20 Uhr) / Do 27.3. (17:30) / So 30.3. (13:00)

Tatami

USA/GB/Georgien 2023; Regie: Zar Amir Ebrahimi, Guy Nattiv; Darsteller*innen: Arienne Mandi, Zar Amir Ebrahimi, Jaime Ray Newman, Nadine Marshall, Lir Katz; FSK: ab 12; 105 Minuten

Profi-Judoka Leila Hosseini führt das weibliche Team aus Teheran an, das zusammen mit Trainerin Maryam Ghanbari auf dem Weg zum Sportpalast, dem Austragungsort der WM, ist. Dort bereiten sich schon Judoka aus aller Welt auf die Wettkämpfe vor und Leila begegnet bald ihrer Kollegin Shani Lavi aus Israel.

Bald zeichnet sich ab, dass Leila womöglich bald gegen Shani wird antreten müssen. Das Regime in Teheran ist alarmiert und setzt die Trainerin vehement immer wieder telefonisch unter Druck, die Spitzensportlerin davon abzuhalten. Um eine mögliche Niederlage gegen den verhassten Nahost-Staat zu verhindern, soll Leila eine Verletzung vortäuschen und vor dem Wettkampf freiwillig ausscheiden. Als sich Leila schließlich dem Befehl der Islamisten verweigert, steht damit nicht nur ihre Existenz auf dem Spiel, sondern auch das Wohl ihrer Familie zu Hause.

Wie Olympiade und Fußballeuropameisterschaft erneut beweisen, ist der internationale Sport trotz vorgeblicher Neutralität immer eine Bühne für politische Konflikte. So ist der erste Spielfilm, bei dem ein Israeli und eine Iranerin gemeinsam Regie führen, zugleich ein packendes Sportdrama mit rasant inszenierten Judokämpfen und ein politischer Thriller um strukturelle Unterdrückung und individuelle Freiheit. Tatami ist inspiriert von realen Sportler*innen aus dem Iran, die sich in den vergangenen Jahren mehrfach über Verbote des Mullah-Regimes hinwegsetzten und damit viel riskierten und ins Exil gehen mussten.

Paris Paradies

Di 18.3. (18 und 20 Uhr) / Do 20.3. (17:30) / So 23.3. (13:00)

Paris Paradies

Frankreich 2024; Regie: Marjane Satrapi; Darsteller*innen: Monica Bellucci, Rossy de Palma, Eduardo Noriega, Ben Aldrige, André Dussollier; FSK: ab 12; 90 Minuten

Was haben eine Opernsängerin, eine verzweifelte Teenagerin, ein Stuntman, eine Kettenraucherin und der Moderator einer True-Crime-Sendung gemeinsam? Alle sehen sich mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert und alle leben in Paris, der Stadt der Liebe und Lebenslust.
Aus der Krise zurück ins Licht, lautet die Zielrichtung in diesem leichtfüßigen, humorvollen Episodenfilm, mit dem die Regisseurin Marjana Satrapi auch der Metropole an der Seine huldigt. Auf die Frage, warum dieser Film, antwortete die Filmemacherin: „Ich stand vor dem Tod und sagte mir: Wir müssen das Leben leben, solange wir noch Luft in der Lunge haben.“ Ihre Komödie siedelt sie deshalb auch in der Hauptstadt des Savoir-vivre an. Neben der hochkarätigen Besetzung ist auch die Musikauswahl sehr attraktiv. Pascal Lengagne steuert je nach Episode oder Situation melancholische, fröhliche, zarte oder beschwingte Melodien verschiedener Stilrichtungen bei. Die Regisseurin Marjane Satrapi selbst ist als Sängerin des Abspannlieds zu hören.

Petra Kelly – Act Now

Di 11.3. (18 und 20 Uhr) / Do 13.3. (17:30) / So 16.3. (13:00)

Petra Kelly – Act Now

Deutschland 2024; Regie: Doris Metz; Dokumentation; FSK: ab 6; 105 Minuten

Petra Kelly glaubte daran, dass man als einzelner Mensch die Welt verändern kann. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges 1982 brachte sie Hunderttausende auf die Straße, um gegen die Stationierung von Atomraketen auf westdeutschem Boden zu protestieren. Sie wurde nicht nur als Mitbegründerin der Grünen und als deren Star berühmt, sondern auch als Frau, die in der Lage war, eine neue, weltverändernde Politik zu begründen und es mit zwei Supermächten aufzunehmen.
Der politisch reflektierende Kinodokumentarfilm erzählt von einer der wirkmächtigsten Persönlichkeiten in der alten Bonner Republik. Mit noch nie gezeigten internationalen Archivbildern destilliert er die Beweggründe und Gefühle heraus, die Petra Kellys Handeln geleitet haben und macht Brüche, Ambivalenzen und innere Widersprüche der Hauptfigur und der Zeit/des Zeitgeistes sichtbar. Dabei sprechen enge Freunde und Wegbegleiter erstmals über das private und politische Leben von Petra Kelly. Ein Film über eine Kämpferin und Aktivistin, wie es sie heute nicht mehr gibt.

Rosalie

Di 4.3. (18 und 20 Uhr) / Do 6.3. (17:30) / So 9.3. (13:00)

Rosalie

Belgien/Frankreich 2023; Regie: Stéphanie di Giusto; Darsteller*innen: Nadia Tereszkiewicz, Benoît Magimel, Benjamin Biolay; FSK: ab 12; 116 Minuten

Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Rosalie ist jung, schön, liebenswürdig. Doch seit ihrer Kindheit hütet sie ein besonderes Geheimnis: Rosalie wurde mit behaartem Gesicht und Körper geboren. Um nicht aufzufallen und die Chance auf eine Ehe zu wahren, ist sie gezwungen sich regelmäßig zu rasieren.
Ihr zukünftiger Ehemann Abel, ein gutmütiger, verschuldeter Wirtshausbesitzer, der sie nur aufgrund ihrer Mitgift heiratet, ahnt von ihrem Geheimnis nichts. Doch Rosalies Andersartigkeit lässt sich in der Ehe nicht verstecken. Und auch die Schulden kommen schnell wieder. Da hat Rosalie eine Geschäftsidee: Indem sie sich ihren Bart wachsen lässt, will sie sich endlich von den gesellschaftlichen Zwängen befreien und aus ihrer Andersartigkeit und der Neugier der Menschen Profit schlagen, um so das Wirtshaus zu retten. Sie möchte sich nicht länger verstecken, sondern als die Frau akzeptiert werden, die sie wirklich ist. Wird Abel auch in der Lage sein, Rosalie den Respekt und die Liebe entgegenzubringen, die sie verdient?
Frei inspiriert vom Leben der französischen Café-Betreiberin und „Bärtigen Frau“ Clémentine Delait zeichnet Regisseurin Stéphanie Di Giusto in ihrem historischen Drama Rosalie das Bild einer wunderschönen Frau, die sich über Ausgrenzung und Vorurteile emanzipiert.

In Liebe, Eure Hilde

Di 25.2. (18 und 20 Uhr) / Do 27.2. (17:30) / So 2.3. (13:00)

In Liebe, Eure Hilde

Deutschland 2024; Regie: Andreas Dresen; Darsteller*innen: Liv Lisa Fries, Johannes Hegemann, Lisa Wagner; FSK: ab 12; 125 Minuten

Während der 2. Weltkrieg in vollem Gange ist, schließt sich Hilde der Widerstandsgruppe Rote Kapelle an. Hier entbrennt eine große Liebe zwischen ihr und dem Widerstandskämpfer Hans Coppi. Auch in Anbetracht der ständigen Gefahr, der sie als Antifaschistinnen ausgesetzt sind, verbringen die beiden einen leidenschaftlichen Sommer und heiraten sogar. Hilde traut sich auch selbst immer mehr an den Aktionen der Gruppe mitzuwirken. Am Ende des Sommers werden alle Gruppenmitglieder der „Roten Kapelle“ von der Gestapo verhaftet. Die schwangere Hilde bringt ihren Sohn im Gefängnis zur Welt. Ihr Mann bekommt sein Kind nur einmal zu Gesicht, bevor er in Berlin-Plötzensee zum Tode verurteilt wird. Die inhaftierte Hilde kümmert sich acht Monate aufopferungsvoll um den jungen Hans Coppi, bis auch sie ein grausames Schicksal ereilt.
Basierend auf der wahren Geschichte des antifaschistischen Widerstandskämpfer
innen Ehepaars bringt der renommierte deutsche Filmemacher Andreas Dresen den Film auf die große Leinwand. Dresen setzt hiermit dem ermordeten Ehepaar ein filmisches Denkmal. Hilde Coppis Sohn, Hans Coppi Junior, lebt noch heute in Berlin und setzt sich als Historiker aktiv gegen Faschismus und für ein Lernen aus der Geschichte ein.