Di 17.12. (18 und 20 Uhr) / Do 19.12. (17:30) / So 22.12. (13:00)
Die Gleichung ihres Lebens (LE THÉORÈME DE MARGUERITE)
Frankreich/Schweiz 2023; Regie: Anna Notion; Darsteller*innen: Ella Rumpf, Jean-Pierre Darroussin, Clotilde Courau, Julien Frison, Sonia Bonny, Xiaoxing Cheng; FSK: ab 12; 114 Minuten
„Kann man jede gerade Zahl als Summe von Primzahlen darstellen?“ Die sogenannte Goldbach’sche Vermutung gehört zu den bekanntesten ungelösten Problemen der Mathematik. Professor Werner will mit dieser Frage seine Studenten dazu anregen, bei der Beweisführung um die Ecke zu denken, neue Perspektiven zu finden. Werners bestes Pferd im Stall ist die einzige Frau im Seminar, Marguerite. Drei Jahre hat sie an ihrer Dissertation »Arithmetische Folgen in endlichen Mengen ganzer Zahlen« gearbeitet. Doch bei der Vorstellung ihrer Arbeitsergebnisse vor versammeltem Kolloquium wird die Doktorandin von Lucas, einem neuen Zögling von Werner, auf einen Fehler in ihrer Beweisführung hingewiesen. Marguerite verliert die Nerven, und nachdem Werner ihre Doktorarbeit nicht länger betreuen will, haut sie Hals über Kopf ab. Nun versucht sie, sich mit Hilfsjobs durchzuschlagen, und nimmt Quartier in der Pariser Chinatown im 13. Arrondissement. Ihre flirtlustige WG-Mitbewohnerin Noa ist in jeder Beziehung das Gegenteil der verhuschten Marguerite.
Der Film, zum Teil angesiedelt in der Pariser Elite-Hochschule ENS, ist nebenbei eine Studie der Isolation eines weiblichen Nerds in einer Männerwelt. Ihr lustig-lockerer Rivale Lucas findet sofort Anschluss, während die Außenseiterin Marguerite sich unsichtbar macht. Und wie nebenbei wird in diesem mentalen Hauen und Stechen deutlich, wie sehr die vermeintlich rationale Wissenschaft von Eitelkeit, Statusdenken und Konkurrenz geprägt ist.